Samstag, 24. Oktober 2015

HILFE ! Es ist ein Kitten || Alltag

Immer wieder bekommen wir E-Mails mit Fragen rund um die Erziehung von Kitten. Seit dem Kenai da ist, häufen sich immer wieder die Fragen um Problemkitten - die eigentlich keine sind.

"Ich habe mir eine Katze gekauft, die ist 10 Wochen alt und zerknabbert mir meine Kabel -Was kann ich tun?

" Hilfe! Mein Kitten 12 Wochen alt, zerstört meine Deko"

" Mein kleines Kätzchen, 12 Wochen alt, zerkratzt mir die Wände"

" Hilfe, mein neues Kitten (10 Wochen) versteht sich nicht mit meinem älter Kater (10 Jahre). Der große Kater greift immer mein zierliches Kätzchen an"

" Meine kleine Katze miaut ständig nachts und lässt mich nicht schlafen"




Die meisten Probleme treten auf, wenn ein Kitten allein gehalten wird. Nichts gibt es schlimmeres für einen kleinen Wurm, wenn er den ganzen Tag alleine ist, weil der Mitbewohner Geld verdienen muss. Ein Mensch kann einer Katze nicht alles geben, was sie braucht!
Kitten brauchen Beschäftigung und Auslastung. Sich ein kleines Kätzchen zu kaufen ist einfach, sich aber richtig und auslastend zu kümmern, ist nicht immer das Leichteste.

Um ein Kitten, das noch voller Energie ist und seine Grenzen austesten möchte, zu erziehen benötigt viel Geduld und Ausdauer. Es reicht nicht einmal "nein" zu sagen, es bedarf einer kleinen Weile.

Kitten die den ganzen Tag allein zu Haus sind, und keine Beschäftigung haben, schlafen meist. Wenn der Mitbewohner dann nach Hause kommt, möchten sie Aufmerksamkeit, spielen, toben und Beschäftigung. Das kann ein Mensch aber leider nicht ausgleichen, sondern nur ein altersgerechter Spielpartner. 2 Katzen sollten immer im gleichen Alter sein, maximal +/- 1 Jahr. Da Katzen sowieso keine Einzelgänger sind, sollte man sich im Vornherein schon überlegen ob man 2 Katzen zusammen holt oder besser gar keine. Zudem sollte man sich keine Katze aneignen, die jünger ist als 12 Wochen. Die kleinen lernen in der Zeit die sie bei der Mutter sind, so viel von ihr, wie dem Kitten kein Mensch beibringen kann. In der Zeit bei der Mutter, lernen die Kitten alle sozialen Eigenschaften. Wenn man Kitten zu früh von dem Muttertier trennt, kann die Sozialkompetenz des Stubentigers schnell im Keller sein und es können sich Verhaltensauffälligkeiten entwickeln.

Auch wenn man sich 2 Kitten anschaffen möchte, muss man sich mit ihnen beschäftigen. Natürlich reicht es nicht aus, dass sich die beiden haben. Nein, auch der Mitbewohner sollte jeden Abend mindestens 30 Minuten opfern können um mit den Tieren zu spielen und sie auszulasten.

Dass Kitten nicht immer lieb, und süß sein können, wissen wir alle. Aber auch gegen Ärger mit Pflanzen und Dekoration kann man vorbeugen, indem man die Wohnung/Haus katzensicher macht.

Wenn man sich ein Lebewesen anschafft, sollte man sich vorher informieren, wie das Tier artgerecht gehalten wird ( mind. zu zweit), ob man die Zeit hat den Tieren genug Aufmerksamkeit zu geben und ob man es finanziell schafft. Es gibt nichts schlimmeres für die Tiere abgegeben zu werden, nachdem sie sich gerade eingelebt haben! Man sollte einfach vorher darüber nachdenken.
Kein Kitten wird als sogenanntes "Problemkitten" geboren - es wird so erzogen..
Die Lösung für die meisten Probleme ist häufig nur ein Spielgefährte oder mehr Auslastung. Aber auch eine katzengerechte Wohnung mit allerlei  Dingen zum kratzen und markieren kann teils Abhilfe schaffen.

Solltet ihr aber wirklich ein "echtes" Problemkitten bzw. "Problemkatze" haben, wendet euch an eine Katzenpsychologin bzw, Verhaltenstherapeutin. Diese können euch dann wirklich weiterhelfen.

1 Kommentar:

Bärbel von Lieblingskatze hat gesagt…

Du hast völlig Recht: Was manche als Problem sehen, ist in Wirklichkeit ein ganz normales Verhalten von Katzenkindern. Sie sind einfach wahnsinnig neugierig, wollen alles erkunden und ausprobieren - auch wenn dabei mal etwas zu Bruch geht :-) Kitten brauchen viel Beschäftigung. Wem das zu stressig ist, der kann auch eine oder zwei erwachsene Katzen aus dem Tierheim adoptieren.

Liebe Grüße
Bärbel